Das Gebiss einer Katze ist leistungsfähig und stark, doch wie bei uns Menschen können auch Katzen Zahnprobleme entwickeln. Ohne regelmäßige Pflege sind Erkrankungen wie Zahnstein, Zahnfleischentzündungen oder FORL keine Seltenheit. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du jedoch dafür sorgen, dass du die Zahngesundheit deiner Katze verbesserst und ihr Schmerzen ersparst. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Zahnerkrankungen erkennst, vorbeugst und durch Training das Zähneputzen zur Routine machst, um das Wohlbefinden deines Stubentigers zu sichern.
Das Gebiss der Katze: Ein Wunderwerk der Natur
Eine erwachsene Katze besitzt 30 Zähne, die perfekt auf ihre Bedürfnisse als Fleischfresser ausgelegt sind. Die spitzen Eckzähne (Fangzähne) dienen dazu, Beute festzuhalten und zu töten, während die scharfen Schneidezähne kleinere Beuteteile zerteilen. Die Backenzähne helfen beim Zerreißen von Fleisch – Kauen, wie wir es kennen, findet bei Katzen kaum statt.
Katzenwelpen kommen übrigens zahnlos zur Welt. Ihre Milchzähne brechen nach etwa zwei bis vier Wochen durch und werden ab dem vierten Monat nach und nach von den bleibenden Zähnen ersetzt. Auch in dieser Zeit können bereits Probleme auftreten, weshalb es sich lohnt, von klein auf auf eine gute Zahnpflege zu achten und so früh wie möglich mit dem Training zu beginnen.
Häufige Zahnerkrankungen bei Katzen
Leider sind Zahnerkrankungen bei Katzen weit verbreitet. Jede dritte Katze unter 3 Jahre und jede zweite über 3 Jahre hat behandlungswürdige Zahnerkrankungen. Oft bleiben sie jedoch lange unbemerkt, da Katzen Meister darin sind, Schmerzen zu verbergen. Deshalb ist es besonders wichtig, regelmäßig die Zähne deiner Katze zu kontrollieren und auf Anzeichen von Problemen zu achten. Hier sind die häufigsten Zahnerkrankungen, die du im Auge behalten solltest:
1. Zahnstein und Zahnfleischentzündungen
Zahnstein bildet sich bei Katzen durch Ablagerungen von Futterresten, Speichel und Bakterien. Ein gelblicher Belag auf den Zähnen, Mundgeruch oder Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) können erste Anzeichen dafür sein. Wird Zahnstein nicht entfernt, kann dies zu schmerzhaften Zahnfleischentzündungen führen.
Auch die Fütterung spielt eine Rolle: Allein auf Trockenfutter zu setzen, ist nicht ausreichend, da es den Zahnbelag nur minimal reduziert. Eine ausgewogene Ernährung oder regelmäßiges Zähneputzen ist wichtig, um das Risiko zu senken.
2. FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen)
FORL ist eine Autoimmunerkrankung und eine der häufigsten und schmerzhaftesten Zahnerkrankungen bei Katzen. Dabei baut der Körper der Katze die Zahnsubstanz unkontrolliert ab, wodurch Löcher in den Zähnen entstehen. FORL beginnt oft unbemerkt, da die Läsionen unter dem Zahnfleisch entstehen. Typisch sind Schmerzanzeichen, Probleme beim Kauen oder Unruhe beim Fressen. FORL ist nur sehr schwer zu erkennen, da die Läsionen unter dem Zahnfleisch beginnen. Eine eindeutige Diagnose ist nur durch Dentalröntgen möglich. Leider bleibt oft nur die vollständige Entfernung der betroffenen Zähne, um die Schmerzen zu lindern, da es keine Heilung gibt. Untersuchungen zeigen, dass jede dritte Katze über fünf Jahren von FORL betroffen ist. Regelmäßige Röntgenkontrollen sind daher unerlässlich, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Wenn bei der Katze Zahnstein entfernt wird und sie dafür in Narkose gelegt werden muss, solltest du immer ein Dentalröntgen machen lassen.
3. Parodontitis
Parodontitis ist eine fortgeschrittene Zahnfleischentzündung, die unbehandelt zu einer Zerstörung des Zahnhalteapparats führen kann. Betroffene Katzen leiden häufig unter starken Schmerzen, Zahnlockerung oder gar Zahnausfall. Unbehandelt kann Parodontitis sogar zu Herz- und Nierenschäden führen, da die Bakterien über den Blutkreislauf in den Körper gelangen.
Wie du Zahnerkrankungen vorbeugen kannst
Die gute Nachricht: Mit der richtigen Zahnpflege kannst du vielen Zahnerkrankungen vorbeugen und das Leben deiner Katze deutlich angenehmer gestalten. Hier ein paar Tipps:
Regelmäßige Kontrolle:
Schaue dir regelmäßig die Zähne deiner Katze an. Rotes, geschwollenes Zahnfleisch, Mundgeruch oder verfärbte Zähne sind Alarmsignale, die du nicht ignorieren solltest. Gehe mindestens jährlich, mit älteren Katzen noch häufiger, zum Gesundheitscheckup und lasse dabei deinen Tierarzt die Zähne deiner Samtpfote kontrollieren.
Zahnbürste für Katzen:
Ja, es gibt sie wirklich! Mit speziellen Katzenzahnbürsten und -pasten kannst du Zahnerkrankungen effektiv vorbeugen. Am besten gewöhnst du deine Katze so früh wie möglich daran.
Zähneputzen trainieren:
Zähneputzen ist eine sehr gute Maßnahme, um Zahnerkrankungen zu verhindern. Auch wenn es anfangs ungewohnt klingt, lässt sich das Zähneputzen gut trainieren. Geduld und positive Verstärkung sind hier der Schlüssel – belohne jeden kleinen Fortschritt. Mit der Zeit wird das Putzen zur Routine und hilft, Zahnstein und Entzündungen vorzubeugen.
Tierarztbesuche:
Ein jährlicher Zahn-Check beim Tierarzt sollte Pflicht sein. Bei älteren Katzen oder solchen, die bereits Zahnprobleme hatten, kann auch eine häufigere Kontrolle sinnvoll sein. Besonders bei älteren Katzen ist es ratsam, regelmäßig Röntgenaufnahmen des Gebisses anzufertigen, um schleichende Erkrankungen wie FORL frühzeitig zu erkennen. Auch bei den Tierärzten gibt es, genau wie bei uns Menschen, Spezialisten, so gibt es auch spezielle Zahntierärzte, die du z.B. hier findest: https://www.tierzahnaerzte.de/tierzahnaerztesuche
Fazit: Zahnpflege ist kein Luxus – sie ist essenziell!
Zahnerkrankungen können für Katzen extrem schmerzhaft sein und ihr Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Doch mit der richtigen Pflege und regelmäßigen Kontrollen kannst du dafür sorgen, dass du die Zahngesundheit deiner Katze verbesserst und ihr Schmerzen ersparst. Also: Nimm dir die Zeit für die Zahngesundheit deines Stubentigers – dein kleiner Freund wird es dir danken!
Wenn du Fragen zur Zahnpflege oder Zahnerkrankungen deiner Katze hast, stehen wir von Catcentric dir natürlich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite!
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